Bodenuntergründe im Innenbereich richtig bestimmen und für Bodenfliesen vorbereiten

Beton, Zementestrich oder Holz: Wir erklären Dir welche verschiedenen Untergründe es im Innenbereich gibt, wie Du sie erkennst und vor dem Fliesen vorbereitest.

Damit Bodenfliesen gut halten, ist es wichtig, dass der Untergrund, den Du fliesen möchtest auch dafür geeignet ist und entsprechend vorbereitet wird. Dazu musst Du die verschiedenen Wand- und Bodenuntergründe natürlich unterscheiden und beurteilen können. Wir stellen Dir die wichtigsten Untergründe vor, die als Bodenbelag im Innenbereich vorkommen und erklären Dir an welchen Eigenschaften, welcher Farbe und Struktur Du sie erkennen kannst. Dazu zeigen wir Dir einfache Tests, mit denen Du die Qualität Deines Untergrunds beurteilen kannst und erklären Dir wie Du am besten vorgehst, um ihn ideal für das Fliesen vorzubereiten. Auch die Produkte, mit denen Du arbeitest, müssen auf den Untergrund abgestimmt sein. Deshalb stellen wir Dir zu jedem Boden auch gleich die passenden SAKRET Produkte vor.

Generell gilt: Der Untergrund muss fest und tragfähig sein. Sandige oder nicht tragfähige Oberflächen müssen abgetragen, Risse verfüllt werden. Kleine Unebenheiten kannst Du mit Fliesenkleber ausgleichen, größere werden mit Ausgleichsmasse ausgebessert. Wie Du mit Bodenausgleichsmasse einen Untergrund im Innenbereich ausgleichen kannst, zeigt Dir unser Projektplaner für Beton oder Holzböden mit einer ausführlichen Anleitung - inklusive Einkaufsliste mit den passenden Produkten in der richtigen Menge für Dein Projekt.

Du hast schnell und einfach herausgefunden welchen Untergrund Du vor Dir hast und wie Du ihn richtig bearbeitest? Hilf Deinen Freunden und teile unsere Übersicht mit ihnen!

Wähle Deinen Untergrund

Abbildung eines Betonuntergrundes im Innenbereich vor dem Fliesen

Betonuntergrund

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Bodenflächen aus Beton unterscheiden sich vor allem in ihrer Saugfähigkeit , das heißt darin, wie viel Wasser sie aufnehmen können. Ein nicht behandelter Beton kann sehr saugfähig sein. Flügelgeglättete oder geschliffene Betonoberflächen dagegen sind sehr glatt und nehmen kaum Wasser auf. Generell sind ältere Betonflächen trockener und damit saugfähiger als frischer Beton.
Farbe:
grau
Struktur:
glatt bis sehr offenporig
Vor dem Fliesen:
Beton ist generell direkt zum Verfliesen geeignet. Bevor Du loslegst, solltest Du aber mit zwei einfachen Tests die Saug- und Tragfähigkeit des Betons überprüfen. Wie saugfähig der Untergrund ist, kannst Du ganz einfach testen, indem Du die Oberfläche mit Wasser benetzt. Perlt das Wasser ab, ist der Untergrund nicht saugfähig und die Oberfläche muss mechanisch z.B. durch Anschleifen aufgeraut werden. Wie stabil die Oberfläche ist, testest Du mit der Gitterschnittprüfung . Dazu werden horizontale und vertikale parallele Schnitte mit einem scharfen Messer in den Untergrund geritzt und das Ausbruchverhalten in den Eckbereichen beurteilt. Starke Ausbrüche in diesen Bereichen weisen auf einen eher minderfesten Untergrund hin. Dieser ist nicht tragfähig und muss deshalb bis zum festen Bereich z.B. durch Abschleifen entfernt oder durch das Verlegen von Entkopplungsplatten optimiert werden.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung eines Holzuntergrundes im Innenbereich vor dem Fliesen

Holzuntergrund

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Bei Holzuntergründen handelt es sich in der Regel um Spanplatten oder Holzdielenböden in Altbauten. Holz ist ein sehr feuchtigkeitssensibler Untergrund und daher als Bodenbelag oft beschichtet.
Farbe:
beige/braun (unbeschichtet)
Struktur:
als Spanplatte: glatte Oberfläche mit geringem Fugenanteil und Verschraubungslöchern als Holzdiele: sehr hoher Fugenanteil unterschiedlicher Breite, meist glatt lackiert oder gestrichen
Vor dem Fliesen:
Holzboden ist nur bedingt als direkter Untergrund für Fliesen geeignet, da Holz „arbeitet“, d.h. sich ausdehnen und zusammenziehen kann und zudem nicht biegesteif ist. Dem kannst Du etwas entgegenwirken, indem Du alle Platten und Dielen fest verschraubst, damit keine Bewegung und kein Schwingen mehr möglich ist. Überprüfen kannst Du das, indem Du dich auf eine Stelle zwischen zwei Stützbalken stellst und wippst. Biegt sich der Boden, musst Du ihn mit weiteren Stützverstrebungen oder einer zusätzlichen Plattenlage verstärken. Außerdem müssen alle Fugenbereiche und Löcher vorab mit einer sog. Kratzspachtelung z.B. mit dem Großformatflexkleber verfüllt werden. Um Holzböden als Untergrund zu optimieren, können Entkopplungsplatten den späteren Bodenbelag vom Holz trennen oder der Boden mit einer Bodenausgleichsmasse ausgeglichen werden.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
1. Grundierung
2. Evtl. Holzboden ausgleichen
Abbildung von Entkopplungsplatten als Untergrund im Innenbereich vor dem Fliesen

Entkopplungsplatten

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Entkopplungsplatten bzw. -matten werden auf kritische Untergründe wie Holzböden, minderfeste oder rissgefährdete Oberflächen gelegt, um die folgenden Schichten vom bestehenden Untergrund zu trennen. Mischuntergründe, d.h. Flächen, die nicht aus einem einheitlichen Material bestehen, sind besonders rissgefährdet, da sich verschiedene Materialien unterschiedlich stark ausdehnen können und es dadurch zu Rissen kommen kann. Durch die Entkopplungsplatten werden die Schwachstellen des Untergrunds nicht auf die nachfolgenden Schichten, z.B. einen neuen Fliesenbelag übertragen.
Farbe:
unterschiedlich
Struktur:
glatt
Vor dem Fliesen:
Soll die Entkopplungsplatte direkt mit Bodenfliesen belegt werden, wählst Du am besten eine besonders formstabile Variante, also eine die sich kaum zusammendrücken lässt. Zu weiche Platten können zu stark nachgeben und später zu Rissen in den Fugen führen. Idealerweise werden diese Platten mit einem Flexkleber wie dem Großformatflexkleber verklebt. Die Fugenbereiche klebst Du mit Kreppband ab, um zu verhindern, dass z.B. Fliesenkleber in die Fugen eindringen kann.
Abbildung eines Fliesenbodens im Innenbereich vor dem Fliesen

Bestehende Fliesen

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Fliesen bieten einen stabilen, meist gar nicht bis nur gering saugenden Untergrund.
Farbe:
unterschiedlich
Struktur:
harter, glatter Untergrund mit Fugenanteil, teilweise glasiert
Vor dem Fliesen:
Neue Bodenfliesen können im „Fliese-auf-Fliese“-Verfahren problemlos auf alte Fliesen verlegt werden. Zuerst überprüfst Du, ob die alten Bodenfliesen noch gut sitzen. Dazu streichst Du mit einem Hammerstiehl über die Fliesen und markierst alle dunkel klingenden Stellen. Diese hohlliegenden Fliesen und das dazugehörige Fugenmaterial entfernen und mit einem geeigneten Mörtel wie dem Reparaturmörtel verfüllen und ausgleichen. Die restliche Fliesenoberfläche reinigst Du anschließend mit einem alkalischen Reiniger oder Anlauger von allen Fett- und Seifenresten. Gut mit Wasser abspülen und mit einem Lappen trocknen. Bei sehr glatten, glasierten Bodenfliesen ist es sinnvoll, diese mit Schleifpapier oder einer Schleifmaschine leicht anzuschleifen. So wird die Glasurschicht leicht gebrochen und die folgenden Schichten haften besser.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
1. Grundierung
Abbildung von beschichteten Untergründen im Innenbereich vor dem Fliesen

Beschichtete Untergründe

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Bei beschichteten Oberflächen handelt es sich in der Regel um Estrich- oder Betonuntergrund, auf den Betonfarben oder Harzbeschichtungen aufgebracht worden sind. Diese Oberflächen sind absolut nicht saugend, aufgetragenes Wasser perlt also komplett ab.
Farbe:
unterschiedlich
Struktur:
im Normalfall sehr glatt durch die Einstreuung von Sand kann die Oberfläche leicht profiliert sein und fühlt sich dann an wie Schleifpapier
Vor dem Fliesen:
Beschichtete Untergründe sind nur mit einer Haftgrundierung wie dem Haftgrund schnell oder einer Harzgrundierung mit Quarzsandeinstreuung für die direkte Belegung mit Fliesen geeignet. Ist die Betonfarbe fest, muss sie mit einer Drahtbürste angeschliffen werden. Ist die Beschichtung locker oder beschädigt, muss sie komplett abgetragen werden, um Folgeschäden am neuen Bodenbelag zu vermeiden.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung von Zementestrich als Untergrund im Innenbereich vor dem Fliesen

Zementestrich, Zementgebundener Fertigteilestrich

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Zementestriche haben in der Regel eine sehr feste Oberfläche, um Risse zu verhindern sind oft Arbeitsfugen verlegt. Sie liegen in der Regel auf Dämmung, nur sehr alte Zementestriche (über 40 Jahre) oder Ausnahmefälle liegen im Verbund, das heißt direkt auf dem Untergrund. Bei alten Zementestrichen kann die Oberfläche teilweise leicht uneben sein, neuere zementgebundene Ausgleichs- bzw. Spachtelmassen sind aber eher glatt
Farbe:
grau
Struktur:
herkömmliche Zementestriche: grobe, offenporige Struktur mit sichtbarer Gesteinskörnung bis 10mm oder gröber zementgebundene Ausgleichs- bzw. Spachtelmassen: sehr feine (<0,5mm), dichte, teilweise sehr glatte Oberfläche
Vor dem Fliesen:
Zementestrich ist als Untergrund für Bodenfliesen geeignet. Bevor Du loslegst, überprüfst Du aber am besten mit der Gitterschnittprüfung die Tragfähigkeit der Oberfläche. Dazu ritzt Du mit einem scharfen Messer horizontale und vertikale parallele Schnitte in den Untergrund. Bricht die Oberfläche in den Eckbereichen stark aus, muss der minderfeste Untergrund z.B. durch Abschleifen bis zum festen Bereich abgetragen werden.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung von Calciumsulfatestrich als Untergrund im Innenbereich vor dem Fliesen

Calciumsulfatestrich, Calciumsulfatgebundener Fertigteilestrich

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Bei Calciumsulphatestrichen, auch Anhydritestriche genannt, handelt es sich um Fließestriche. Das bedeutet der Estrich verläuft und nivelliert sich beim Verlegen selbst, sodass er eine ebene Oberfläche bildet. Im Vergleich zu herkömmlichen Zementestrichen kommen Flächen aus Calciumsulphatestrichen mit deutlich weniger Fugen aus, da sie sich beim Trocknen weniger zusammenziehen.

Bei neu eingebauten Calciumsulphatfließestrichen bildet sich gelegentlich eine sogenannte harte, glasartige Sinterschicht . Dabei sammeln sich Bindemittelanreicherungen an der Oberfläche und verringern somit die Tragfähigkeit des Untergrunds. Meist platzt diese Schicht bereits ab, wenn man mit einem Spachtel über die Oberfläche kratzt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, kannst Du den Untergrund mit einem scharfen Messer gitterförmig anritzen und mit Wasser benetzen. Perlt das Wasser an der Oberfläche ab, sickert aber in den Kratzspuren ein, handelt es sich um eine Sinterschicht, die vor dem Fliesen abgeschliffen werden muss.
Farbe:
weiß, sehr helles grau
Struktur:
sehr glatt und eben etwas feiner und weniger offenporig (Gesteinskörnung bis 8mm) als Zementestriche
Vor dem Fliesen:
Calciumsulphatestrich eignet sich grundsätzlich als Untergrund für Bodenfliesen. Mit der Gitterschnittprüfung kannst Du die Tragfähigkeit der Oberfläche überprüfen. Dazu einfach horizontale und vertikale parallele Schnitte mit einem scharfen Messer in den Untergrund ritzen. Sind in den Eckbereichen starke Ausbrücke zu sehen, ist der Untergrund nicht tragfähig und muss bis zum festen Bereich abgetragen z.B. abgeschliffen oder durch das Verlegen von Entkopplungsplatten optimiert werden. Frisch eingebaute Fließestriche müssen lange genug trocknen (mindestens 28 Tage), deshalb muss vor dem Fliesen eine Feuchtigkeitsprüfung mit einem CM-Messgerät durchgeführt werden. Einen einfachen Test kannst Du aber auch selbst durchführen, indem Du einen kleinen Bereich des Estrichs mit Frischhaltefolie bedeckst und die Ränder mit Klebeband abklebst. Ist die Stelle am nächsten Tag feucht, ist der Estrich noch nicht trocken genug. Bei Unebenheiten muss der Untergrund mit einer ebenfalls calciumsulphatgebundenen Ausgleich- bzw. Spachtelmasse ausgeglichen werden. Soll eine zementgebundene Spachtelmasse wie SAKRET Betonspachtel oder Universalspachtel verwendet werden, muss der Untergrund vorher komplett grundiert werden, z.B. mit der Universalgrundierung . Auch wenn der Untergrund nicht ausgeglichen wird, muss der Estrich vor dem Fliesen sorgfältig grundiert werden, damit es nicht zu einer Wechselwirkung zwischen dem gipsgebundenem Estrich und dem zementgebundenen Fliesenkleber kommen kann.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung von Gipsfaserplatten als Untergrund im Innenbereich vor dem Fliesen

Gipsfaserplatten

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Gipsfaserplatten sind relativ dicke und stabile Platten aus Gips, die mit Fasern, z.B. Zellulosefasern, versetzt sind.
Farbe:
weiß
Struktur:
glatt, Fugenraster in Abhängigkeit von der Plattengröße
Vor dem Fliesen:
Wenn keine Durchbiegungen im Boden zu erkennen sind, ist der Untergrund zum Verfliesen geeignet. Überprüfe das am besten, indem Du Dich zwischen zwei Stützbalken stellst und wippst. Ist zwischen den Stützbalken eine mittlere bis starke Durchbiegung zu erkennen, musst Du den Boden durch weitere Stützverstrebungen oder eine zusätzliche Plattenlage verstärken. Lose Platten müssen fest verschraubt und die Fugenbereiche und Löcher vorab mit einer sog. Kratzspachtelung z.B. mit dem Großformatflexkleber verfüllt werden. Alternativ kann auch der gesamte Bereich mit einer Trennlage, z.B. mit Entkopplungsplatten belegt werden, um die bestehenden Schichten von den folgenden zu trennen.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung von Gussasphaltestrich als Untergrund im Innenbereich vor dem Fliesen

Gussasphaltestrich

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Gussasphaltestriche werden vor allem im Straßen-, Hoch- und Industriebau eingesetzt, selten auch in Innenräumen. Sie sind absolut nicht saugend und werden bei direkter Sonneneinstrahlung weich. Das kannst Du leicht mit einem Feuerzeug testen. In der Regel sind sie mit Quarzsand abgestreut und haben daher eine raue Oberfläche. Diese ist normalerweise uneben und daher mit einer dünnen Spachtelschicht aus Zement oder Calciumsulphat begradigt.
Farbe:
schwarz
Struktur:
bei altem Gussasphaltestrich: glasartige, glatte Oberfläche bei neuen Gussasphaltestrich: generell auch glasartig, aber mit Quarzsandeinstreuung wie Schmirgelpapier
Vor dem Fliesen:
Gussalsphaltestrich ist nur mit einer Spachtelschicht aus Zement oder Calciumsulphat als Untergrund für Bodenfliesen geeignet. Mit leichten Hammerschlägen kann getestet werden, wie stabil der Gussasphaltestrich ist. Kommt es durch die Hammerschläge zu Abplatzungen oder Rissbildung, ist der Estrich zu entfernen. Indem Du mit der Hand über die Oberfläche streichst, kannst Du überprüfen, ob sich die Quarzsandeinstreuung von den unteren Schichten lösen lässt. Ist das der Fall muss diese minderfeste Oberfläche abgetragen werden und ein konzentrierter Haftgrund wie der Haftgrund schnell oder eine Harzgrundierung mit Quarzeinstreuung aufgetragen werden. Eine solche Grundierung muss auch aufgetragen werden, wenn sich die Oberfläche sehr glatt anfühlt, um eine ausreichende Haftung für den späteren Bodenbelag zu garantieren.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
1. Grundierung

Der Projektplaner

Musst Du Deinen Fußboden – egal ob Holz oder Beton – erst noch mit Ausgleichsmasse ausgleichen? Oder hast Du Deinen Untergrund schon perfekt vorbereitet und willst anfangen zu fliesen? Der Projektplaner unterstützt Dich bei jeder Aufgabe. Er stellt Dir alle Produkte zusammen, die Du zum Ausgleichen Deines Bodens und zum Bodenfliesen verlegen brauchst – auf Dein Projekt abgestimmt und in genau der richtigen Menge. Dazu bekommst Du eine Profi-Anleitung und eine Einkaufsliste zum Ausdrucken – inklusive wertvoller Tipps zu den Produkten und ihrer Verarbeitung. Wähle einfach Dein Projekt aus und los geht’s!

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