Kapillarität

Im Zusammenhang mit der Kapillarität eines Stoffes wird auch vom Kapillareffekt gesprochen. Stark kapillare Baustoffe werden auch als saugfähig bezeichnen.

Kapillarität beschreibt einen Vorgang, bei dem Wasser in eine dünne Kapillare (eine Art Rohr) hineingezogen wird oder in ihr aufsteigt.

Die Oberfläche in diesen Kapillaren ist nach innen gewölbt. Gleichzeitig strebt die Wasseroberfläche immer von ihrem Mittelpunkt weg, um die Oberflächen zu benetzen. Durch diese Wechselwirkung steigt das Wasser in den Kapillaren.

Auf ein Mauerwerk übertragen, entsteht kapillar aufsteigende Feuchtigkeit. Ab einer gewissen Höhe heben sich Schwerkraft und Kapillarkräfte auf. Auf ein Mauerwerk bezogen, ist das der sogenannte Durchfeuchtungshorizont, also der Bereich, wo die aufsteigende Feuchtigkeit zum Stillstand kommt.

Die kapillare Leitfähigkeit hängt im Wesentlichen von der Größe der Kapillaren ab. Im Porengrößenbereich über 10–4 m findet ebenfalls ein kapillarer Wassertransport nicht mehr statt. Diese Poren besitzen eine kapillar brechende Wirkung und werden häufig auch als Luftporen bezeichnet. Sie werden in einigen Baustoffen wie z. B. Beton oder Sanierputz gezielt eingebracht.

Im Porengrößenbereich zwischen 10–4 und 10–7 m ist die Kapillarität am besten ausgeprägt. Die Poren werden deshalb auch als Kapillarporen bezeichnet. Größere Poren können keinen wesentlichen Kapillareffekt mehr erzeugen.

Anwendungsbereich

Die Kapillarität wird auf dem Bau sowohl negativ als auch positiv bewertet. Ungern sieht man zu starke Kapillareffekte in dem Bereich, in dem ein Gebäude in den Boden übergeht – also Wände und das Fundament. Hier werden alle Anstrengungen unternommen, die angrenzenden Bereich optimal abzudichten, z. B. mittels Bitumenbahnen oder Dichtungsschlämmen. So soll die Feuchtigkeit aus dem Boden am Aufsteigen gehindert und Schimmel- und Frostschäden vermieden werden.

Auf der anderen Seite helfen kapillar ausgestattete Baustoffe in Wänden, um übermäßige Luftfeuchtigkeit in Innenräumen abzubauen. Die Wände können so Feuchtigkeitsansammlungen vorbeugen und sie von innen an die Außenseite transportieren.

Verarbeitung

Im Folgenden wird die Verarbeitung der SAKRET Dichtungsschlämme zum Verhindern des Kapillareffekts im Fundamentbereich dargestellt:

  1. Vorbereitung: Der Untergrund muss zunächst fest, sauber, tragfähig, trocken und frei von Rissen sein. Für eine gute Haftung wird ein Ausgleichsputz auf die Wand empfohlen, z. B. der SAKRET Zementmörtel.
  2. Verarbeitung: Die Dichtungsschlämme wird in einem sauberen Gefäß mit sauberem, kalten Leitungswasser unter ständigem Rühren homogen angemischt. Je nach gewünschter Konsistenz Wasser hinzugeben (nicht zu viel!). Die Dichtungsschlämme wird auf einen vorgenässten Untergrund aufgetragen. Je nach Konsistenz wird der Mörtel mit einer Bürste bzw. einem Quast geschlämmt mit einer Glättkelle gespachtelt. Nach dem Trocknen einer ersten Schicht wird direkt die 2. Lage aufgetragen. Die Schichtdicke darf nicht größer als 6 mm sein.
  3. Nachbehandlung: Die Dichtungsschlämme sollte vor direkter Sonneinstrahlung, Schlagregen, Zugluft sowie zu hohen (> 30 ℃) oder zu niedrigen (< 5 ℃) geschützt werden. Unterstützend können z. B. feuchte Jutesäcke oder eine Folie vor das Gerüst gehängt werden.

Alle oben genannten Verarbeitungsempfehlungen sind unverbindlich. Die Angaben beziehen sich auf den gewöhnlichen Verwendungszweck. Mehr Informationen sind im Technischen Merkblatt zu finden.

Tipp

Stark kapillare bzw. saugfähige Baustoffe sind z. B. leicht gebrannte Ziegelsteine, Kalksandsteine oder Porenbeton.

Mit den SAKRET Abdichtungsprodukten wird der Kapillareffekt wo erwünscht unterbrochen. Die atmungsaktiven SAKRET Putze dagegen unterstützen die Regulierung des Raumklimas.

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