Haftzugfestigkeit

Haftzugfestigkeit wird auch als Abreißfestigkeit bezeichnet. Haftzugfestigkeit ist ein Maß für die Untergrundhaftung einer alten Beschichtung. Gemessen wird sie als Kraft pro Fläche in N/mm².

Anwendungsbereich

Professionelle Messungen der Haftzugfestigkeit erfolgen, in dem man auf den alten Untergrund einen Stempel aufklebt und diesen mithilfe einer Zugprüfmaschine senkrecht und gleichmäßig langsam bis zum Abriss (Bruch) abzieht.

Wichtig dabei ist, dass eine sorgfältige Beschreibung des Bruchbildes erfolgt, da der Bruch innerhalb der Beschichtung (Kohäsionsbruch), in der Grenzfläche zwischen Beschichtung und Untergrund (Adhäsionsbruch) oder im Untergrund selbst erfolgen kann.

Bei höheren Flächengewichten erfolgt die Prüfung der Haftzugfestigkeit etwas anders. Hierzu wird auf eine Probefläche mit einer Zahntraufel ein hydraulisch gebundener Haftputz mit geeigneter Gewebeeinlage in Schichtdicken von ca. 3 bis 5 mm dick aufgezogen. Für die Prüfung muss das später vorgesehene Material verwendet werden, wobei das Armierungsgewebe an der Unterseite mindestens 40 cm herausragt.

Anschließend wird der Haftputz erneut aufgetragen und glatt gestrichen. Nach einer Wartezeit von ca. 7 Tagen wird das freie Ende des Armierungsgewebes von unten nach oben abgezogen. Löst sich dabei der Altputz mit ab, ist seine Haftzugfestigkeit für eine Überarbeitung unzureichend. Trennen sich dagegen beide Schichten des Haftputzes, so ist die Haftzugfestigkeit des zu sanierenden Untergrundes ausreichend.

Verarbeitung

Im Folgenden wird die Verarbeitung einer Grundierung für eine bessere Haftung am Beispiel des SAKRET Haftgrund schnell beschrieben.

  1. Vorbereitung: Für eine größere Untergrundhaftung sorgt der SAKRET Haftgrund schnell. Vor der Anwendung sollten nicht tragfähige Oberflächenschichten entfernt werden. Die bestehenden Untergründe müssen auf Haft- und Tragfähigkeit geprüft werden.
  2. Verarbeitung: Den SAKRET Haftgrund schnell vor Gebrauch aufschütteln. Je nach Saugverhalten des Untergrundes wird die Grundierung unverdünnt oder mit Wasser verdünnt aufgetragen (Verhältnis 1:1). Das Auftragen erfolgt mit einer Farbwalze, einem Pinsel oder Quast.
  3. Nachbehandlung: Nach dem Auftrag warten, bis die Grundierung klebfrei/fingertrocken ist. Den SAKRET Haftgrund schnell vor direkter Sonneneinstrahlung, Zugluft sowie zu hohen (> 25 °C) und zu niedrigen (< 5 °C) Temperaturen schützen.

Alle oben genannten Verarbeitungsempfehlungen sind unverbindlich. Die Angaben beziehen sich auf den gewöhnlichen Verwendungszweck. Mehr Informationen sind im Technischen Merkblatt zu finden.

Tipp

Man kann auch durch einfache Prüfungen die Haftzugfestigkeit bestimmen. Hierzu werden entweder eine Gitterschnittprüfung oder ein Klebebandversuch durchgeführt. Bei nicht bestandener Prüfung muss die oberste Schicht entfernt werden, z. B. durch Abreiben.

Nach dem Entfernen der Schichten hilft eine Grundierung wie die SAKRET Universalgrundierung, der SAKRET Tiefengrund oder der SAKRET Haftgrund schnell, der Oberfläche eine optimale Haftung zu folgenden Schichten zu verleihen.

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