Wanduntergründe im Innenbereich richtig bestimmen und für Wandfliesen vorbereiten

Mauerwerk, Holz oder Gipsputz: Wir erklären Dir welche verschiedenen Untergründe es im Innenbereich gibt, wie Du sie erkennst und vor dem Fliesen vorbereitest.

Damit Fliesen an der Wand halten, muss der Untergrund, den Du fliesen möchtest, dafür geeignet sein und richtig vorbereitet werden. Dazu musst Du die verschiedenen Wand- und Bodenbeläge natürlich unterscheiden und beurteilen können. Wir stellen Dir die wichtigsten Wanduntergründe im Innenbereich vor und erklären Dir an welchen Eigenschaften Du sie erkennst, wie Du ihre Qualität beurteilst und sie ideal für das Fliesen vorbereitest. Auch die Produkte, mit denen Du arbeitest, müssen auf den Untergrund abgestimmt sein. Deshalb stellen wir Dir zu jedem Wandbelag auch gleich die passenden SAKRET Produkte vor. Verwendest Du unseren Projektplaner werden die passenden Produkte für Dein Projekt automatisch ausgewählt – inklusive Einkaufsliste mit den richtigen Mengen für Dich und einer ausführlichen Anleitung.

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Diese vier Tests muss Deine Wand bestehen

Generell gilt: Der Untergrund muss fest, trocken, tragfähig und eben sein. Nicht tragfähige Oberflächen müssen abgetragen, Risse verfüllt und Unebenheiten ausgeglichen werden. Ebenso müssen lose Teile, Verschmutzungen, Staub und alte Beschichtungen entfernt werden. Ob Dein Untergrund zum Fliesen geeignet ist, zeigen Dir diese vier Tests.

Abbildung eines Hammers, der die Wand auf Hohlräume prüft Klopfprobe Klopfe die Wand mit einem kleinen Hammer ab. Gibt es hörbare Hohlstellen oder fallen lose Teile ab, müssen diese Teile entfernt und die hohlen Stellen ausgebessert werden. Dazu entfernst Du alles, was keine Verbindung mehr zur Wand hat, also „hohl liegt“. Kleinere Stellen kannst Du anschließend mit einem Reparaturmörtel wie dem Reparaturmörtel oder einer Spachtelmasse verfüllen, größere Stellen solltest Du am besten neu verputzen.

Abbildung einer Hand, die die Wand auf seine Struktur prüft Wischprobe Der Untergrund darf nicht kreiden, da der Fliesenkleber sonst keine Haftung hat. Das überprüfst Du, indem Du mit der flachen Hand über die Oberfläche streichst. Fühlt sich die Wand sandig an und hinterlässt Körner auf den Fingerkuppen, solltest Du sie mit einem festen Besen gut abkehren, um lose Schichten zu entfernen.

Abbildung einer Sprühflasche, zum Überprüfen der Saugfähigkeit des Untergrundes Saugfähigkeit Die Saugfähigkeit des Untergrunds testest Du, indem Du die Oberfläche mit Wasser besprühst. Perlt das Wasser ab, ist der Untergrund nicht saugfähig und es muss ein Haftgrund wie der Haftgrund schnell aufgetragen werden. Durch Anschleifen kann die Oberfläche zudem mechanisch aufgeraut und so die Haftung für nachfolgende Schichten verbessert werden.

Abbildung der Gitterschnittprüfung zur Prüfung des Untergrundes Tragfähigkeit Wie tragfähig und damit stabil die Oberfläche ist, testest Du mit der Gitterschnittprüfung. Dazu werden horizontale und vertikale parallele Schnitte mit einem scharfen Messer in den Untergrund geritzt. Starke Ausbrüche in den Eckbereichen weisen auf einen eher minderfesten Untergrund hin. Dieser ist nicht tragfähig und muss deshalb bis zum festen Bereich z.B. durch Abschleifen entfernt werden.

Wähle einen Untergrund

Abbildung einer Wand aus Mauerwerk im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Mauerwerk

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Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Mauerwerke beispielsweise aus Kalksandstein, Porenbeton oder Ziegeln, die sich vor allem in ihrer Saugfähigkeit und Struktur unterscheiden.
Farbe:
unterschiedlich
Struktur:
offenporig bis geschlossen (je nach Mauerwerkstyp) bei älterem Mauerwerk: relativ hoher Fugenanteil, vielfach Mauersteinteile und/oder Fugen herausgebrochen
Vor dem Fliesen:
Tragende Wände sind oft aus Ziegeln gemauert, die wegen ihrer Einkerbungen meist keine ebene Oberfläche bieten. Sie müssten vor dem Fliesen aufwendig gespachtelt werden, daher ist es in der Regel sinnvoller Mauerwerk aus Ziegeln vor dem Fliesen legen zu verputzen. Auch bei anderem Mauerwerk ist es empfehlenswert, Wände vor dem Fliesen erst zu verputzen, um einen einheitlichen und gleichmäßigen Untergrund zu erhalten. Wenn Du dennoch die Wandfliesen direkt auf Mauerwerk legen möchtest, brauchst Du unbedingt eine glatte und ebene Oberfläche. Mauerwerke aus Kalksandstein bieten in der Regel so eine ebene Oberfläche, ebenso wie Porenbeton, auch Ytong genannt, der im Innenbereich oft für nicht-tragende Zwischenwände verwendet wird. Außerdem musst Du überprüfen wie stabil die Fugen im System sitzen. Lose Fugen werden entfernt und anschließend neu verfüllt, um eine tragfähige und ebene Oberfläche zu gewährleisten.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung einer Wand aus Beton im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Betonuntergrund

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Wandflächen aus Beton sind in der Regel sehr glatt und daher kaum bis wenig saugfähig. Als Grundierung ist ein Haftgrund wie der Haftgrund schnell zu empfehlen, um eine rauere Oberfläche zu schaffen und so die Haftung für die nachfolgenden Schichten zu erhöhen.
Farbe:
grau
Struktur:
meist sehr glatt (evtl. Kiesnester vorhanden)
Vor dem Fliesen:
Bei frischen Betonflächen können noch Rückstände von Schalungsölen auf der Oberfläche verblieben sein. Um das zu überprüfen, benetzt Du die Oberfläche des Betons mit Wasser. Perlt das Wasser komplett ab, ist noch Öl verblieben. Das muss auf jeden Fall entfernt werden, damit die nachfolgenden Schichten gut haften. Bei Beton musst Du zudem auf Kiesnester in der Wand achten, das sind Ansammlungen von größeren Steinchen an einer Stelle. Da sie sich in der Struktur stark vom Rest der Wand unterscheiden, kannst Du Kiesnester in der Regel bei einer einfachen Sichtprobe erkennen. Diese Nester werden ausgekratzt, also die losen Kiesel entfernt und das Loch anschließend mit Spachtelmasse verfüllt und glatt abgezogen.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung einer Wand aus Zementputze im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Zementputze

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Zementputze haben in der Regel eine sehr harte, kratzfeste Oberfläche, weisen deshalb aber oft Risse oder hohlliegende Stellen auf. Sie werden im Innenbereich nur sehr selten eingesetzt, vorwiegend in Bereichen mit höherer Feuchtigkeitsbelastung wie im Bad oder Keller.

Liegt der Putz direkt auf dem Mauerwerk, bezeichnet man ihn als Unterputz. In einer zweiten Schicht kann darüber ein Oberputz aufgebracht sein, der der Wand eine individuelle Oberfläche gibt. Dabei sind unterschiedliche Strukturen und Körnungen möglich. Ein Scheibenputz wie der Scheibenputz fühlt sich beispielsweise an wie Raufasertapete. Zu den Oberputzen zählen auch die sogenannten Edelputz, die ein mineralisches Bindemittel wie Kalk, Zement, Gips oder Silikat enthalten.
Farbe:
grau
Struktur:
verschiedene Putzstrukturen (Kratzputz, Rillenputz, Reibeputz oder Scheibenputz) Korngröße meist 2-3mm
Vor dem Fliesen:
Zementputz ist als Untergrund direkt zum Fliesen geeignet. In der Regel werden die Wandfliesen direkt auf dem Unterputz verlegt, ist ein Oberputz aber bereits vorhanden, muss er aber nicht abgetragen werden. Falls Unebenheiten im Putz vorhanden sind, besserst Du diese mit Spachtelmasse aus.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung einer Wand aus Gipsputze im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Gipsputze

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Gipsputze werden ausschließlich im Innenbereich eingesetzt. Im Vergleich zu Zementputzen sind sie in der Oberfläche deutlich weicher und daher weniger kratzfest.

Liegt der Putz direkt auf dem Mauerwerk, bezeichnet man ihn als Unterputz. In einer zweiten Schicht kann darüber ein Oberputz oder auch ein Edelputz aufgebracht sein, der der Wand eine individuelle Oberflächenstruktur gibt. Diese sind allerdings meist zementgebunden.
Farbe:
weiß
Struktur:
fein und glatt
Vor dem Fliesen:
Gipsputz ist als Untergrund direkt zum Fliesen geeignet. In der Regel werden die Wandfliesen direkt auf dem Unterputz verlegt, ist ein Oberputz vorhanden, muss dieser nicht abgetragen werden. Falls im Putz Unebenheiten vorhanden sind, besserst Du diese mit Spachtelmasse aus.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung einer Wand aus Gipskartonplatten im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Gipskartonplatten

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Gipskartonplatten bestehen aus Gips, der beidseitig mit Kartonage bezogen ist. Wegen ihrer einfachen Verarbeitung werden sie oft für nichttragende Innenwände verwendet. Wegen ihrer geringen Wasserbeständigkeit werden sie nur im Innenbereich eingesetzt. Grünliche Gipskartonplatten, sogenannte Feuchtraumplatten, sind weniger feuchtigkeitsempfindlich und werden daher in Bädern und Kellern verwendet.
Farbe:
meist weiß bis grau bzw. grünlich
Struktur:
glatt
Vor dem Fliesen:
Gipskartonplatten sind als Untergrund für Wandfliesen geeignet. Du solltest aber darauf achten, dass die Platten gut verschraubt und die Fugen zwischen den Platten gleichmäßig verspachtelt sind.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
Abbildung einer Wand aus Spanplatten im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Holzuntergründe, z.B. Spanplatten

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Holz ist ein sehr feuchtigkeitssensibler Untergrund, der an der Wand, insbesondere bei Fertighäusern, als Spanplatte zu finden ist.
Farbe:
beige/braun (unbeschichtet)
Struktur:
als Spanplatte: glatte Oberfläche mit geringem Fugenanteil und Verschraubungslöchern
Vor dem Fliesen:
Holz ist nur bedingt als direkter Untergrund für Fliesen geeignet, da Holz „arbeitet“, d.h. sich ausdehnen und zusammenziehen kann und zudem nicht biegesteif ist. Dem kannst Du etwas entgegenwirken, indem Du alle Spanplatten fest verschraubst, damit keine Bewegung und kein Schwingen mehr möglich ist. Außerdem müssen alle Fugenbereiche und Löcher vorab mit einer sog. Kratzspachtelung z.B. mit dem Großformatflexkleber verfüllt werden.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund
1. Grundierung
Abbildung einer Wand aus Fliesen im Innenbereich als Hintergrund für Wandfliesen

Bestehende Fliesen

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Fliesen bieten einen stabilen, meist gar nicht bis nur gering saugenden Untergrund.
Farbe:
unterschiedlich
Struktur:
harter, glatter Untergrund mit Fugenanteil, teilweise glasiert
Vor dem Fliesen:
Neue Wandfliesen können im „Fliese-auf-Fliese“-Verfahren problemlos auf alte Fliesen verlegt werden. Zuerst überprüfst Du, ob die alten Wandfliesen noch gut sitzen. Dazu streichst Du mit einem Hammerstiehl über die Fliesen und markierst alle dunkel klingenden Stellen. Diese hohlliegenden Wandfliesen und das dazugehörige Fugenmaterial entfernen und mit einem geeigneten Mörtel wie dem Reparaturmörtel verfüllen und ausgleichen. Die restliche Fliesenoberfläche reinigst Du anschließend mit einem alkalischen Reiniger oder Anlauger von allen Fett- und Seifenresten. Gut mit Wasser abspülen und mit einem Lappen trocknen.
Empfohlene Produkte für diesen Untergrund

Der Projektplaner

Musst Du Deine Innenwand erst noch verputzen oder hast du den Untergrund schon vorbereitet und willst anfangen mit dem Fliesen verlegen? Der Projektplaner unterstützt Dich bei jeder Aufgabe. Er stellt Dir alle Produkte zusammen, die Du zum Verputzen einer Innenwand und zum Wandfliesen verlegen und verfugen brauchst – auf Dein Projekt abgestimmt und in genau der richtigen Menge. Dazu bekommst Du eine Profi-Anleitung und eine Einkaufsliste zum Ausdrucken – inklusive wertvoller Tipps zu den Produkten und ihrer Verarbeitung. Wähle einfach Dein Projekt aus und los geht’s!

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