Bodenfliesen mit Abdichtung in Bad und Küche selber verlegen - so machst Du es richtig

Fliesen sind der Klassiker für Wand und Boden im Badezimmer, aber auch in der Küche ist der robuste Bodenbelag beliebt. Der Fußboden im Bad ist insbesondere bei bodengleichen Duschen Wasser und Nässe ausgesetzt. Um den Boden vor Schäden durch Feuchtigkeit zu schützen, ist es deshalb wichtig ihn vor dem Fliesen vollständig abzudichten. Auch den Küchenfliesen können Spritzwasser und Dampf zu schaffen machen, im Gegensatz zum Bad ist eine Abdichtung hier aber nicht zwingend notwendig.

Wir zeigen Dir wie Du Bodenfliesen im Bad und in der Küche selber legst – vom Vorbereiten des Untergrunds über das Abdichten bis zum Verlegen und Verfugen der Fliesen. Auch unser Projektplaner zum Thema: Bodenfliesen mit Abdichtung in Bad und Küche erstellt Dir eine ausführliche Anleitung genau für Dein Projekt. Die passenden Produkte in der richtigen Menge bekommst Du in einer praktischen Einkaufsliste aufgelistet – zum Ausdrucken oder gleich online bestellen.

Titelbild - Artikel: Bodenfliesen mit Abdichtung in Bad und Küche selber verlegen

Hier zeigen wir Dir Schritt für Schritt wie und mit welchen Produkten Du Bodenfliesen und Wandfliesen in Deinem Badezimmer selbst verlegen, verfugen und natürlich abdichten kannst.

Hier zeigen wir Dir Schritt für Schritt wie und mit welchen Produkten Du Bodenfliesen und Wandfliesen in Deinem Badezimmer selbst verlegen, verfugen und natürlich abdichten kannst.

Schichtaufbau für die Verlegung von Bodenfliesen in Bad und Küche

Abbildung der verschiedenen Schichten beim Verlegen von Bodenfliesen mit Abdichtung

Bevor’s losgeht: Sicherheit geht vor! Trage Arbeitskleidung, Handschuhe und zum Beispiel beim Fliesenschneiden auch eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille.

1. Untergrund prüfen und vorbereiten

Abbildung eines Nasssaugers, um den Boden zu prüfen und zu reinigen Zuerst musst Du den Untergrund prüfen, auf den die Bodenfliesen verlegt werden sollen. Er muss belegreif sein, das heißt, z.B. der Estrich, auf den die Fliesen verlegt werden, muss komplett durchgetrocknet sein. Wichtig ist, dass der Untergrund fest und tragfähig ist, damit die Badfliesen oder Küchenfliesen später halten. Alle Schichten, die nicht tragfähig sind, müssen entweder abgetragen oder aufgeraut werden. Solche Schichten sind zum Beispiel Zementschlämmen oder sogenannte Sinterschichten, die sich beim Estrich legen bilden können. In unserer Übersicht findest Du ausführliche Informationen zu den verschieden Untergründen, wie Du sie erkennst und richtig für das Fliesen legen vorbereitest.

Die Oberfläche muss sauber und trocken sein, das heißt Schmutz, Staub, Farbrückstände oder auch Öl- oder Fettschichten müssen entfernt werden. Am besten saugst Du bevor Du anfängst die gesamte Fläche mit einem Industriesauger ab. Den kannst Du Dir günstig im nächsten Baumarkt ausleihen.

Wenn die Oberfläche in Ordnung ist, kannst Du gleich bei Schritt 4 mit dem Auftragen der Grundierung weitermachen. Wenn der Untergrund Risse oder kleine Unebenheiten aufweist, bereitest Du ihn mit den nächsten beiden Schritten für das Verlegen der Fliesen vor. Bei größeren Schäden oder Unebenheiten musst Du den Betonboden bzw. Holzboden vor dem Fliesen verlegen erst ausgleichen.

2. Grundierung auftragen

Abbildung einer Rolle, die Grundierung auf den Untergrund aufträgt Verdünne die Grundierung mit sauberem Leitungswasser, das Verhältnis ist dabei abhängig vom Untergrund. Angaben dazu findest Du auf der Verpackung oder den Produktseiten. Die Grundierung trägst Du mit einem Pinsel, einer Quast oder einer kleinen Rolle überall da auf, wo der Untergrund beschädigt ist. Wichtig ist, dass Du die kaputte Stelle vollständig grundierst, sich aber keine Pfützen auf dem Fußboden bilden. Anschließend lässt Du die Grundierung trocknen.

3. Bodenfläche mit Spachtelmasse ausbessern

Abbildung einer Traufel, die Spachtelmasse auf den Untergrund aufträgt Die Spachtelmasse wird nach Verpackungsangabe mit Wasser vermengt. Am leichtesten kannst Du sie mit einer Bohrmaschine und einem Rührquirl bei niedriger Drehzahl anmischen. Achte darauf, dass der Eimer, den Du verwendest, sauber ist, damit sich die Spachtelmasse nicht mit Farbrückständen oder anderen Baustoffen vermischt. Nachdem Du die Masse angerührt hast, lässt Du sie ein paar Minuten „reifen“, damit das Wasser mit den Inhaltsstoffen reagieren kann. Nach der Reifezeit nochmal kurz umrühren.

Die Spachtelmasse mit einem Spachtel in die Ausbrüche, Risse und Löcher füllen und Unebenheiten im Fußboden ausgleichen. Anschließend die Flächen glatt abziehen und trocknen lassen. Halte Dich dabei an die Trocknungszeit, die auf der Verpackung angegeben ist.

4. Grundierung auftragen

Abbildung einer Rolle, die Grundierung auf den Untergrund aufträgt Die Grundierung je nach Untergrund muss diese nach Verpackungsangabe mit sauberem Leitungswasser verdünnt werden) muss diese nach Verpackungsangabe mit sauberem Leitungswasser verdünnt werden) auf dem gesamten Untergrund aufgetragen, damit der Fliesenkleber und auch die Bodenfliesen besser haften. Da die gesamte Fläche grundiert wird, kannst Du hier ruhig mit einer großen Rolle arbeiten. Achte darauf, dass sich keine Pfützen bilden und warte dann bis alles getrocknet ist.

5. Abdichten der Flächen

Abbildung eines Badezimmers mit blaumarkierten Bereichen zum Abdichten Da Fliesen und Fugen allein kein ausreichender Schutz vor Feuchtigkeit sind, wird der Fußboden mit einer speziellen Abdichtung behandelt. Diese schützt den Untergrund vor eindringender Nässe und beugt damit z.B. Schimmel vor. Die Abdichtung sollte im Wandbereich mindestens 15 cm oberhalb des Bodenbelags hochgezogen werden.

Bei bodengleichen Duschen mit Duschrinne muss die Rinnenabdichtung mit der Flächenabdichtung der Dusche lückenlos verbunden werden. Bei ebenerdigen Duschen aus einem vorgefertigten Element mit integriertem Ablauf musst Du alle Kontaktfugen zwischen dem eingebetteten Duschelement und dem angrenzendem Estrich sowie alle Anschlüsse an Wände mit Dichtbändern abdichten, wie in Schritt 6 beschrieben. Auch wenn Du keinen Bodenablauf hast, solltest du die gesamte Bodenfläche abdichten und die Fugen- und Wandanschlussbereiche mit Dichtbändern versehen.

Abbildung einer Rolle, die Dichtungsmasse auf den Boden aufträgt Die verbrauchsfertige Abdichtung vor dem Auftragen kurz mit einem Rührquirl und einer Bohrmaschine aufmischen. Anschließend trägst Du die Abdichtung in mindestens zwei Durchgängen mit einer Rolle, Quast oder Traufel satt und oberflächendicht, das heißt mit einer Schichtdicke von mindestens 1 mm und ohne Auslassungen auf den Untergrund auf. Vor dem Auftragen der zweiten Schicht müssen an Eckbereichen und Rohrdurchführungen Dichtband und Dichtmanschetten eingebettet werden. Anschließend lässt Du die Abdichtung vor dem zweiten Durchgang mindestens drei Stunden ablüften.

6. Abdichten von Fugen, Rohrdurchführungen und Abläufen

Abbildung von abgedichteten Wand-Boden-Anschlüssen mit Dichtband An den Wand-Boden-Anschlüssen (in den Fugen und Eckbereichen) sowie bei Rohrdurchführungen und Bewegungsfugen muss Dichtband eingebettet werden, um mögliche Bewegungen im Untergrund auszugleichen. Ansonsten könnte die aufgetragene Abdichtung reißen und somit undicht werden.

Das Dichtband wird in die frische erste Schicht der Flächenabdichtung eingebettet. Über die herausstehenden Rohrdurchführungen und Abläufe werden Dichtmanschetten gestülpt und mit einer Glättkelle eingebettet.

Anschließend trägst Du wie in Schritt 5 beschrieben nach ausreichender Trocknungszeit die zweite Abdichtungsschicht auf und bettest so das Dichtband und die Manschetten vollständig ein.

Hinweis: Die Gesamtmindestschichtdicke von 2mm (nach Trocknung) darf an keiner Stelle unterschritten werden. Der nachfolgende Fliesenkleber kann nach ca. 24 Stunden aufgebracht werden.

7. Fliesenkleber auftragen

Abbildung einer Zahntraufel, die den Fliesenkleber auf den Boden aufträgt und aufkämmt Den Fliesenkleber nach Verpackungsangabe mit sauberem Wasser anrühren. Das geht wie bei der Spachtelmasse am einfachsten mit Bohrmaschine und Rührquirl bei niedriger Drehzahl. Nach dem Anmischen braucht der Kleber ein paar Minuten Reifezeit, damit er mit dem Wasser reagieren kann. Danach nochmal kurz umrühren.

Den Fliesenkleber trägst Du mit der glatten Seite einer Zahntraufel – das ist eine Kelle mit kleinen Einkerbungen auf einer Seite – in einer 5 bis 8 mm dicken Schicht auf den Fußboden auf. Der Kleber muss nun vollflächig aufgekämmt werden, das heißt mit den Zähnen der Traufel ziehst Du kleine, gleichmäßige Stege in den Kleber. Halte die Traufel dabei schräg, ungefähr in einem Winkel von 45° zum Boden. Die Zahnung ist dabei von der Größe der Bodenfliesen abhängig. Die richtige Zahnung für Deine Fliese findest Du in unserer Übersicht. Außerdem bekommst Du einen Überblick darüber, wie viel Fliesenkleber Du bei welcher Kantenlänge ungefähr einrechnen musst, denn bei großformatigen Fliesen brauchst Du mehr Fliesenkleber.

Verwendest Du den Projektplaner berechnet er Dir den Verbrauch automatisch aufgrund der Kantenlänge Deiner Bodenfliesen und empfiehlt Dir auch gleich den richtigen Fliesenkleber zu Deiner Fliese.

Achte darauf, dass Du immer nur einen kleinen Bereich (1 – 1,5 m2) mit Kleber aufziehst, maximal so viel, wie Du in einer halben Stunde fliesen kannst.

Fliesenkantenlänge in cm Fliesenkleber Verbrauch kg/m2 Flexkleber Verbrauch kg/m2 Natursteinkleber Verbrauch kg/m2 Zahnung
10-99 1,8 1,5 2,0 4er Zahnung
100-189 2,1 1,8 2,5 6er Zahnung
190-249 2,8 2,3 3,4 8er Zahnung
250-299 3,5 3,0 4,2 10er Zahnung
>300 4,2 3,8 4,6 12er Zahnung

8. Bodenfliesen einlegen

Abbildung eines Kleberbettes mit eingelegten Fliesen Leg die Fliese mit leicht schiebenden Bewegungen in das Kleberbett, so kannst Du die Fliese gut an die richtige Stelle rücken und sorgst dafür, dass unter den Bodenfliesen keine Hohlräume entstehen. Überprüfe die Fliesen immer wieder mit einer Wasserwaage, um sicherzugehen, dass sie gerade liegen, denn nur wenn der Kleber noch nicht angezogen ist, kann noch korrigiert werden.

Bei großformatigen Küchen- oder Badfliesen empfiehlt es sich zusätzlich auch vollflächig Fliesenkleber auf der Fliesenrückseite aufzutragen und dann die Fliese einzulegen. Die Stege auf der Rückseite sollten quer zu denen auf dem Boden verlaufen. Große Bodenfliesen können mit einem Gummihammer leicht ins Kleberbett eingeklopft werden, um Hohlräume zu vermeiden.

Damit alle Fugen gleich breit werden, verwendest Du am besten Fugenkreuze, kleine X-förmige Plastikstücke, die zwischen die Bodenfliesen gelegt werden. Abschließend entfernst Du die Fugenkreuze und alle Kleberreste vom Belag und aus den Fugen.

Drei Tipps zum Fliesenkauf
  • Informiere Dich vor dem Kauf über die verschiedenen Fliesenarten und ihre Einsatzbereiche, um zu entscheiden welche Fliese zu Deinem Projekt passt.
  • Kaufe immer etwas mehr, denn grob 10 % der Fliesen solltest Du für Verschnitt und Bruch einrechnen.
  • Heb Dir ein Paket Fliesen auf, damit Du später einzelne Bodenfliesen ausbessern oder erneuern kannst.

9. Bodenfliesen verfugen

Abbildung eines Fugbrettes, das mit Fugenmörtel die Fliesen verfugt Ist der Fliesenkleber getrocknet, eine ausreichende Menge Fugenmörtel nach Verpackungsangabe mit sauberem Wasser anmischen und wie den Kleber reifen lassen. Der Fugenmörtel muss zum Fliesenkleber passen, wenn Du also Flexkleber verwendest, solltest du auch flexiblen Fugenmörtel wie den Flexfuge benutzen. Verwendest Du den Projektplaner stellt er Dir automatisch die richtigen Produkte für Deine Bad- oder Küchenfliesen und Deinen Untergrund zusammen.

Den Mörtel abschnittsweise auf den Boden gießen und mit einem Fugbrett oder Gummischieber diagonal zu den Fugen verteilen und in die Fuge einarbeiten. Den überschüssigen Mörtel abziehen. Pass auf, dass kein Fugenmörtel in vorhandene Rand-, Anschluss- und Bewegungsfugen gelangt und entferne ihn, falls doch. Rand- und Anschlussfugen sind die Fugen zwischen Wand und Boden bzw. zwischen zwei gefliesten Flächen. Bewegungsfugen können bei größeren Räumen z.B. im Estrich vorhanden sein, und sorgen dafür, dass er bei Ausdehnung nicht bricht.

10. Abwaschen des Belags

Abbildung eines Schwammbrettes, das den Belag auf den Fliesen entfernt Nachdem der Fugenmörtel angetrocknet ist, werden die Bodenfliesen mit einem Schwammbrett diagonal zu den Fliesen abgewaschen. Verwende dabei nicht zu viel Wasser, um die Fugen nicht gleich wieder auszuwaschen. Anschließend die letzten Reste mit einem feuchten Schwamm nachwaschen und mit einem trockenen Tuch nachpolieren.

11. Dauerelastischen Dichtstoff einbringen

Abbildung einer Auspresspistole, die Rand- und Anschlussfugen verdichtet Alle Rand- und Anschlussfugen werden mit dauerelastischem Dichtstoff verfugt. In der Regel handelt es sich dabei um Silikon. Den Dichtstoff gleichmäßig in den Fugen verteilen (Silikon aus einer Kartusche trägst Du am besten mit einer Auspresspistole auf) und mit Wasser aus einer Sprühflasche (evtl. mit etwas Spülmittel versetzt) befeuchten. Wenn Du Dir dabei etwas unsicher bist, kannst Du die Fugenränder vorher auch mit Malerkrepp abkleben. Abschließend die Fugen mit einem Fugenglätter abziehen. Das funktioniert auch mit dem Finger, dazu aber unbedingt Handschuhe tragen.

Produkte für Dein Projekt "Bodenfliesen im Bad verlegen"

Mit den Produkten von SAKRET ist eine einfache und einwandfreie Verarbeitung garantiert. Hier kannst Du Dir aus unserem Sortiment die Produkte auswählen, die Du für Dein Projekt brauchst, die richtige Menge berechnen und auch gleich online bestellen. Oder noch einfacher: Lass Dir von unserem Projektplaner „Bodenfliesen mit Abdichtung in Bad und Küche“ automatisch die passenden Produkte in der richtigen Menge für Dein Projekt zusammenstellen.

Der Projektplaner

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Abbildung eines komplett gefliesten Badezimmers

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